Die Eindämmung und Bewältigung der Covid-19 Pandemie bleibt eine immense Aufgabe, die nicht ohne Einschränkungen im alltäglichen Leben zu lösen ist. Ende des Jahres 2020 wurde ein Verbot des Überlassens von Silvesterfeuerwerk an Verbraucherinnen und Verbraucher ausgesprochen. Angesichts der mangelnden Eignung eines solchen Verbots, Infektionsraten zu senken oder das Gesundheitssystem zu entlasten, sowie dem kulturellen Stellenwert des individuellen Silvesterfeuerwerks war dies bereits zum damaligen Zeitpunkt eine äußerst umstrittene Maßnahme.
Der Bundesverband Pyrotechnik und seine Mitglieder sprechen sich mit dem vorliegenden Positionspapier klar gegen mögliche Beschränkungen des individuellen Silvesterfeuerwerks zum Jahreswechsel 2021/22 aus. Diese wären zur Bewältigung der Corona-Pandemie weder geeignet, erforderlich noch angemessen. Der Bundesverband appelliert an die politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern, den Kurs einer evidenzbasierten Politik zur Bewältigung der Corona-Pandemie beizubehalten.
Warum Beschränkungen des individuellen Silvesterfeuerwerks nicht zu einer evidenzbasierten Politik gehören können, begründet der BVPK wie folgt:
- Die These einer signifikanten Belastung durch Silvesterfeuerwerk zum Jahreswechsel ist nach den vorliegenden Statistiken nicht haltbar.
- Ein Verkaufsverbot von zugelassenem, geprüftem Feuerwerk wird zu einem Anstieg der Verwendung von illegalem Feuerwerk führen.
- Silvesterfeuerwerk führt nicht zu erhöhten Infektions- oder gar Sterblichkeitsraten. Feuerwerke vor der eigenen Haustür oder im Garten sind ein pandemiekonformes Gemeinschaftserlebnis.
- Ein erneutes Feuerwerksverbot stellt die betroffenen Firmen vor unlösbare logistische, finanzielle und rechtliche Herausforderungen. Die daraus folgende Überschreitung der vorhandenen Lagerkapazitäten wird zu fremdverschuldeten Rechtsbrüchen führen.
- Ein weiteres Feuerwerksverbot bedeutet das unweigerliche Ende des größten Teils der traditionsreichen Feuerwerkskunst in Deutschland – ohne dass dies einen relevanten Beitrag zur Eindämmung oder Bewältigung der Corona-Krise leisten würde.
Ein erneutes Feuerwerksverbot würde aus dem Prinzip einer evidenzbasierten Präventionspolitik zu Covid-19 ausscheren. Die vorliegenden Statistiken zeigen, dass ein solches Verbot zur Bekämpfung des Corona-Virus oder der Entlastung des Gesundheitssystems nicht geeignet ist.
Der Bundesverband Pyrotechnik und seine Mitglieder appellieren daher an die Verantwortlichen in der Politik, einem solchen Verbot zum Jahreswechsel 2021/22 nicht zuzustimmen.